Robert Louis Stevenson

Kurzbiografie

Robert Louis Stevenson wurde am 13. November 1850 in Edinburgh geboren. Mit sechs Jahren besuchte er die Grundschule, aufgrund von schlechter gesundheitlichen Verfassung jedoch nur einige wenige Wochen. Erst zwei Jahre später setzte er seine schulische Laufbahn fort. 1862 reiste die Familie nach Bad Homburg, da der Vater dort eine Kur antrat. Unter anderem bereisten sie ebenfalls die deutschen Städte Heidelberg, Wiesbaden, Koblenz, Köln, Düsseldorf und Frankfurt. Im Frühjahr 1863 trat die Familie ihre nächste Reise nach Europa an und bereiste die Länder Frankreich, Italien und Österreich. 1864 setzte er seine schulische Laufbahn an einer Privatschule fort, nach zwei Farm-Aufenthalten mit seiner Mutter.

1867 begann er seine akademische Laufbahn an der Universität Edinburgh zunächst mit dem Studiengang Technik. 1871 wechselte er in den Studiengang Rechtswissenschaften. Zwei Jahre später reiste er auf ärztliche Anordnung erneut nach Frankreich. Dennoch beendete er das Studium 1872 und wurde Advocate (Anwalt am Obergericht) zudem wurde er zwei Jahre später in die literarische Gesellschaft Saville Club aufgenommen.

Danach reiste er sehr viel, vor allem im Sommer und verfasste Essays und Literaturstudien im Winter. Vor allem Frankreich, speziell Paris, war eines seiner beliebtesten Reiseziele. 1876 lernte er dort die getrennt lebende Amerikanerin Fanny Osbourne kennen, die er von nun an regelmäßig besuchen sollte. Er konnte sie jedoch nicht von einer Heirat überzeugen. Zudem kehrte sie 1878 mit ihren Kindern nach Amerika zu ihrem Ehemann zurück. Stevenson reiste von nun an noch häufiger und publizierte einige seiner Werke. Erst nach der Scheidung Fannys heiratete er sie schließlich im Jahr 1880.

1881 zogen die Stevenson nach Schottland. Stevenson machte das schroffe schottische Wetter der Highlands gesundheitlich zu schaffen, sodass er das Wandern vorerst aufgab und sich dem Malen und Zeichnen widmete. Dabei entstand die berühmte Schatzkarte seines späteren Werkes „Die Schatzinsel“. Bevor er den Roman schrieb, publizierte er eine Kurzgeschichte namens „The Treasure of Franchard“ in einem Magazin. Erst am 14. November 1883 veröffentlichte er seinen Erfolgsroman.

Die kommenden Jahre verliefen nach einem ähnlichen Schema: schreiben, reisen, schreiben, reisen, usw. Unter anderem lernte er Henry James, einen amerikanischen Schriftsteller kennen und arbeitete ebenfalls mit Deacon William Brodie zusammen. Auch Mark Twain inspirierte ihn, es entwickelte sich eine Brieffreundschaft. Stevenson hatte die erfolgreichsten Schriftsteller dieser Zeit um sich versammelt. Den Stevensons ging es finanziell sehr gut, sodass sie sich viele weitere Reisen leisteten, unter anderem ging es für die Familie nach Samoa, wo sie sich ein Anwesen kauften. Die Familie verbrachte von nun an de meiste Zeit auf Samoa und reiste weiterhin um die ganze Welt.

Am 3. Dezember 1894 brach Stevenson auf der Terrasse seines Hauses bewusstlos zusammen und verstarb wenig später. Innere Blutungen wurden als Todesursache identifiziert.

In seinen Werken spielt er nicht selten mit den Vorurteilen seiner Leserschaft über das Gute und Böse in Charakteren. Im Roman Die Schatzinsel ist das beispielsweise der Pirat Long John Silver, in seinem ebenfalls bekannten Werk Dr. Jekyll und Mr. Hyde ist das eben jene zwiegespaltene Persönlichkeit. Die Kritiker waren sich unsicher bezüglich einer Genre-typischen Zuordnung, sodass Stevensons Werke zur Realismus vs. Romantik Debatte wurden. Durch die Wiederverwendung gothic-typischer Elemente, wie einst Mary Shelly mit Frankenstein, befreite unter anderem Stevenson die damals festgefahrene literarische Romantik vom durchdringenden Realismus. (Vgl. Poplawski, 445)


Quellen:

Poplawski, Paul. English Literature in Context. From medieval to modern literature – an essential student resource. Cambridge University Press. 2008.

Edinburgh Napier University’s Centre for Literature & Writing: http://robert-louis-stevenson.org